History - Unsere Fachgruppe seit 1986
Intention und Vorgeschichte
Kommunikation, die Begegnung ermöglicht und Beziehung stiftet, das ist ein Kernanliegen der TZI.
Gelingende Kommunikation ist eine Voraussetzung für erfolgreiches, "gesegnetes" Arbeiten in den Kirchen sowie in ihren Werken und Verbänden.
Gelingende Kommunikation des Evangeliums in der postmodernen Welt mit all ihren - auch innerkirchlichen - Brüchen, Irrungen und Verwirrungen bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Viele Mitarbeitende in den Kirchen erleben die TZI dabei als große Bereicherung.
Gelingende Kommunikation ist aber auch ein Attribut des Glaubens selbst: Dem Gott, der sich den Menschen mitteilt, entspricht eine Theologie, die in sich selbst "kommunikativ" ist und in lebendigem Miteinander unter den Menschen Gestalt gewinnt.
Aus diesen Grundgedanken entwickelte sich seit der Mitte der 1980er-Jahre eine doppelte Aufmerksamkeit: Einerseits die TZI in den kirchlichen Arbeitsfeldern in Haltung und Methode zu verankern und andererseits das Konzept einer "kommunikativen Theologie" zu entwerfen.
Bei einer ersten Veranstaltung, es war 1986 auf dem Katholikentag in Aachen, wurden die methodischen Aspekte in den Vordergrund gerückt: „Mit Lust und Frust in Gemeinde und Kirche – Wege der TZI…“ (Leitungsgruppe: Helga Modesto, Willi Bruners, Karl-Josef Ludwig, Josef Schulte, Josef Bendfeld, Bernhard Honsel. Shirley Reinhaus u.a.)
In den Folgejahren (1990-1994) waren Veranstaltungen am katholischen Theologisch-Pastoralen Institut (TPI) in Mainz die Keimzelle für die weitere Entwicklung. Mentor dieser Entwicklung war Karl-Josef Ludwig, damals Dozent am TPI und Lehrbeauftragter für TZI.
Die Kurse und Fachtagungen am TPI hatten sowohl die methodischen Aspekte als auch die Entwicklung hin zur "Kommunikativen Theologie" im Blick.
- „Im Ursprung ist Beziehung. Unsere Provokation durch den dreieinen Gott“
- „Vermittlung theologischer Inhalte mit der TZI“
- „Du gibst uns Luft zum Leben! Kommunikation unseres Glaubens an den Heiligen Geist“
- „Unsere Gemeinden – Religionsvereine oder Lebensräume des Geistes?“
- „Die Wechselbeziehung von Theologie und TZI“
Neben dieser unmittelbaren Vorgeschichte der Fachgruppe gab es in einigen Diözesen und Landeskirchen bereits Ausbildungskurse in TZI, nachdem etliche Mitarbeitende die TZI mit großem Gewinn in ihre Arbeitsfelder eingebracht hatten.
Die Fachgruppe entsteht
Daher war es nur konsequent, dass es 1995 auf dem Internationalen Austauschworkshop von WILL International (heute RCI International) in Wien zu einer ersten Zusammenkunft von Interessent*innen aus dem katholischen und dem evangelischen Spektrum an der Bildung einer „Fachgruppe TZI und Theologie“ kam.
In den folgenden Jahren (1997-1998) gab es erste Fachtagungen, das bis heute tragende Veranstaltungsformat der Fachgruppe:
1997 in Schmerlenbach: „Theologie, Glaubenskommunikation und Themenzentrierte Interaktion.“
1998 in Hösbach: „Gott will, dass sie ihn suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten. Meine elementaren Erfahrungen mit der Gottesfrage.“
Die formelle Gründung der ökumenisch ausgerichteten Fachgruppe erfolgte auf der Fachtagung 1999 in Mainz: „Wir bilden eine Fachgruppe in WILL-International“. 22 Gründungsmitglieder waren dabei.
Unabhängig von dieser Entwicklung in WILL-International gab und gibt es auch einige regionale Fachgruppen. Zum Beispiel entstanden In Rheinland/Westfalen eine katholische und eine evangelische Fachgruppe.
Klarheit nach innen und außen - die Fachgruppe gewinnt Gestalt
2000: „Gott lädt uns ein zu Brot und Wein. Wie antworten wir?“ - Das Thema der Fachtagung spiegelt die Aufgaben und Spannungen, die im neuen ökumenischen Miteinander ausgelotet werden müssen.
2001 in Mainz: „Kann denn Leben Sünde sein? Zwischen Schuld und Erlösung Versöhnung einüben.“ - Auf der Mitgliederversammlung wird erstmalig ein Sprecherteam gewählt (Birgit Menzel, Volker Eckert, Karl-Josef Ludwig), das noch im selben Jahr (Mai 2001) den ersten Entwurf einer Satzung ("Statuten") für eine Vereinigung außerhalb des Vereinsrechts erstellt. Außerdem kann das Sprecherteam am 30.11.2001 eine Vereinbarung zwischen dem Koordinationsteam von WILL International und der Fachgruppe TZI und Theologie zur Festlegung eines vorläufigen Status innerhalb von WILL treffen.
2002 in Mainz: „Leiden und heil werden. Wir spüren eigenen Lebensprozessen und der darin verborgenen Theologie nach und begegnen uns damit.“ - Der Antrag der Fachgruppe an die Hauptversammlung auf Anerkennung als Mitglied in RCI International wird gestellt.
2003 in Innsbruck findet der erste internationale Kongress zur Kommunikativen Theologie statt: “Wahrheit in Beziehung. Der dreieine Gott als Quelle und Orientierung menschlicher Kommunikation.“ - Mentor dieses Prozesses zur Ausgestaltung der "Kommunikativen Theologie" ist der Innsbrucker Professor an der katholisch-theologischen Fakultät Matthias Scharer.
Im Anschluss an den Kongress verabschiedet die Mitgliederversammlung der Fachgruppe die Statuten, die mit wenigen Änderungen bis heute Bestand haben.
Die Internationale Mitgliederversammlung des RCI in Krakau spricht wenige Tage später (06.03.2003) die Anerkennung der „Fachgruppe Theologie“ als Mitgliedsverein aus.
Jährliche Fachtagungen - das Gesicht der Fachgruppe bis heute
Die Fachtagungen am letzten Wochenende im Januar spiegeln seitdem die Interessen der Mitglieder, die Bedürfnisse der Gruppe und Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft.
2004 in Schmerlenbach (bei Aschaffenburg): „Der Fremde – das Fremde. Fremdheitserfahrungen zwischen Hoffnung und Angst – Entdeckungen im Gottesbild“ - Wahl der Sprecher: Birgit Menzel, Reiner Brake, Dr. Karl-Josef Ludwig, Hubert Ries
2005 in Trier: „Gott dienen - Gott feiern. Unsere theologischen Traditionen und meine biografische Prägung“ - Vorstellung des ersten Flyers mit einer Selbstvorstellung der Fachgruppe
Im November 2005 findet in Stuttgart-Hohenheim der zweite internationale Kongress zur Kommunikativen Theologie statt: „Grenzen kommunizieren – Ökumene und Religionsdialoge als Lernfelder“
2006 in Schmerlenbach: "Prophetisch reden - Schritte zur Zivilcourage"
2007 in Weinheim-Ritschweier: „Körpererfahrung und Gotteserfahrung – wenn Gott und Körper sich begegnen“ - Wahl der Sprecher: Anneli Baum-Resch, Detlef Hein, Birgit Menzel, Martin Moser, Hubert Ries
2008 in Schmerlenbach: „Spiritualität und Konfliktfähigkeit“, erstmals mit einer Referentin (Sibylle Ratsch)
April 2008 in Telfs (bei Innsbruck): dritter internationaler Kongress zur Kommunikativen Theologie: „Heilig – Tabu, Begegnung Christentum und Islam“
28.02.-01.03.2008: Parallelkongress in Boston: “The challenge and Gift of Intercultural Communication in Doing Local Theologies”
2009 in Hannover: „Spirituell sein ohne einen theistischen Gott – was wandle ich, was wandelt mich im Glauben?“ (mit Matthias Kroeger)
2010 in Schmerlenbach: „In Konflikten gewaltfrei kommunizieren: Gewaltfreie Kommunikation und TZI“ (mit Katharina und Andreas Mohs) - Wahl der Sprecher: Birgit Menzel, Leony Renk, Reiner Brake und Hubert Ries
2011 in Hannover: „Glaube in Vielfalt leben – Chancen und Grenzen des jüdisch-christlichen Gesprächs“
2012 in Schmerlenbach: „Notwendige Abschiede – rettende Neuanfänge. Mein ICH im Strudel von Hoffnung und Freude, Wut und Mut“
2013 im Kloster Volkenroda (Thüringen): „Update für den Glauben – Denken und leben können, was man glaubt“ (mit Klaus-Peter Jörns) - Wahl der Sprecher: Reiner Brake, Rolf Lenhartz, Jürgen Ulbricht
2014 in Schmerlenbach: „Von der Dreieinigkeit zum Einssein – Paradigmenwechsel in der Theologie?“ - Wahl eines vierten Sprechers: Jörg Moritz-Reinbach
19.-21.06.2014 an der Universität Innsbruck: Vierter internationaler Kongress zur Kommunikativen Theologie: „Anders gemeinsam – gemeinsam anders. Lebendig kommunizieren in den Ambivalenzen der Gegenwart“
2015 in Schmerlenbach: „Ist die Ökumene am Ziel? Oder ist sie am Ende?“ (mit Jochen Hilberath und Matthias Scharer) - Ein zweiter Flyer mit der Selbstvorstellung der Fachgruppe wird veröffentlicht.
2016 in Springe (bei Hannover): „Interreligiöse Begegnungen – Meine Füße auf weitem Raum“ (mit Jochen Hilberath und Mahmoud Abdallah) - Wahl der Sprecher: Rolf Lenhartz und Jürgen Ulbricht
2017 in Schmerlenbach: "Update für die Reformation" (mit Dorothea Sattler) - Wahl des Sprechers Jörg Moritz-Reinbach
2018 in Springe: "Mut gewinnen in unsicheren Zeiten, Räume öffnen für eine praktische Spiritualität, für eine Mystik des Alltags, Leben wagen im Spannungsfeld von Kampf und Kontemplation, gemeinsam Mut gewinnen!"
2019 in Kerpen-Horrem (bei Köln): "Die Kirche - die Stadt - die Zukunft" - Wahl der Sprecher Rolf Lenhartz, Gabriele Tietze-Roos und Jürgen Ulbricht
2020 in Ockenheim (bei Bingen/Rhein): "Die Weltelemente klagen zu Gott - Impulse für unsere Spiritualität aus
dem Gespräch mit Hildegard von Bingen" (mit Gotthard Fuchs)
2021 fand die Tagung in einem Kurzformat als Online-Meeting statt: "Glaubensmutig - lebensmutig"
2022 gab es nach der Kölner Tagung 2019 eine zweite Cross-over-Tagung: "Das Christusbild der Gegenwart im Spiegel der modernen Kunst" - lebendig erlebt in Marburg in Zusammenarbeit mit Prof. Erne vom Kirchbauinstitut der EKK - Wahl der Sprecher:innen Rolf Lenhartz, Jürgen Ulbricht und Susanne Zimmermann
2023 im Kloster Hünfeld bei Fulda: „Auf dem Weg zu einer planetary spirituality mit Ruth Cohn und Dorothee Sölle als Wegbegleiterinnen“ (mit Matthias Scharer und seinem überreichen Schatz aus der Sichtung des Nachlasses von Ruth Cohn)
2024 in der Evangelischen Akademie Hofgeismar: "Alles war gut Wie bewältigen wir das Böse?" (mit DFetlef Hein und Matthias Scharer
In Vorbereitung:
24.-26.01.2025 auf der Ebernburg in Bad Münster am Stein (zu Bad Kreuznach)